In Anatevka begegnen sich große Weltgeschichte – Vertreibung der Juden im zaristischen Russland um die Jahrhundertwende- und tägliches Einerlei. Die Bewohner Anatevkas werden uns mit ihren Ängsten, Hoffnungen, Leiden und Freuden und nicht zuletzt mit ihrem niemals verzagenden Mut gezeigt.
Es ist die Geschichte von Tevje dem Milchmann, seiner Frau Golde und seinen fünf Töchtern, die alle unter die Haube müssen. Und dies schön der Reihe nach. So will es die Tradition. Die Tradition verlangt aber auch, dass die Eltern den Mann bestimmen. Die Töchter aber folgen denn Regungen ihres Herzens, und dem Vater bleibt nichts anderes übrig, als sich damit abzufinden und die Traditionen zu lassen. Nur in der Frage des Glaubens gibt es für Tevje keine Kompromisse, und so verliert er seine dritte Tochter, die einen Russen, einen „anderen“ heiratet. Diese sind es auch, die die Juden am Ende unter den Klängen des Fiedlers in eine ungewisse Zukunft ziehen lassen.