Das tapfere Schneiderlein

Sicher ist es für ein Schneiderlein nicht zufriedenstellend, nur immer im Hause zu sitzen und zu nähen. Eines Tages erledigt unser Schneider daheim „Siebene auf einen Streich“. Obwohl es nur Fliegen waren, fühlt sich das Schneiderlein als Held und beschließt, in die Welt zu ziehen und viele Abenteuer zu bestehen. Seinen neuen Plan erzählt er gleich der Musfrau Hoppetinchen, die ihn aber böse auslacht und ihm nichts zutraut. Das gibt ihm natürlich noch mehr Mut, er packt seine Sachen zusammen und zieht los.
Auf seiner langen Reise begegnet er den beiden Riesen Schnaributz und Laributz. Mit viel List und Geschicklichkeit besiegt er die beiden und zieht mit dieser großen Tat weiter zum Schloss des Königs Griesgram.
Dort angekommen, verheimlicht er allen, dass er „nur“ ein Schneider ist, trotzdem will er um die Hand der Prinzessin Gwendolin anhalten. Er, der ja zwei Riesen besieht hat, kann sich sicher als Held fühlen und um die Prinzessin werben. Zur gleichen Zeit taucht der feine Prinz Marzipan am Hofe auf, dem das Schneiderlein auf seiner Reise auch begegnet ist. Da der Prinz auch um die Prinzessin anhalten will, behauptet er, die zwei Riesen besiegt zu haben, obwohl er dem Schneiderlein nur geholfen hat, die Riesen zum Schloss zu bringen. Der König stellt beide auf die Probe und findet heraus, dass der Prinz die Riesen nicht besieht hat und dass unser „Held“ nur ein Schneider ist.
Natürlich ist ein Schneider kein Gemahl für eine Prinzessin, und der König will den Schneider wieder vom Hofe jagen. Doch – glücklicherweise – bekommt das Schneiderlein noch eine Chance. Ein Einhorn und ein Bär bedrohen seit langer Zeit das Land des Königs und es hat sich noch niemand gefunden, der es gewagt hätte, die Tiere zu besiegen. Diese Möglichkeit, seine Tapferkeit und seine Liebe zu Gwendolin zu beweisen, lässt sich das Schneiderlein natürlich nicht entgehen. Allerdings ist das nicht ungefährlich, denn wenn er es nicht schafft, darf er nie wieder aufs Schloss zurück und Prinzessin Gwendolin würde er auch nicht bekommen. Der König hatte dem Schneiderlein zwar drei Hofbedienstete zur Hilfe angeboten, aber unser Schneider möchte es allein machen, denn er muss da dem König seine Tapferkeit beweisen. Im Walde angekommen, besiegt er mit List und Tücke die beiden bösen Tiere und kehrt mit ihnen zurück zum Schloss des Königs Griesgram. Diese Tat war für den König genügend Beweis für die Tapferkeit des Schneiderleins. Wie versprochen darf das tapfere Schneiderlein nun die hübsche Prinzessin Gwendolin heiraten und regiert mit ihr zusammen in Eintracht und Frieden das Land.

 

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