Die kleine Hexe, unsere Titelfigur, ist mir ihren 127 Jahren die jüngste Hexe; denn 127 Jahre sind kein Alter für alle anderen Hexen und deshalb wollen sie die kleine Hexe nicht mit auf dem Blocksberg beim Hexentanz haben. Doch – wenn sie ein ganzes Jahr lang gut gezaubert hat, darf sie an einer Hexenprüfung durch den Hexenrat teilnehmen – so sagt die Oberhexe.
Die kleine Hexe lernt das Zauberbuch in- und auswendig. Sie hext nur Gutes, was ihr Freund, der Rabe Abraxas geraten hat. Dem Herrn Pfefferkorn zaubert sie einen schönen Blumenstrauß zu seiner Freude. Den Holzweibern zaubert sie Wind, damit Äste von den Bäumen fallen und genügend Feuerholz zum Sammeln da ist. Zur Freude der Kinder zaubert sie sogar an einem Freitag, an diesem Tage dürfen Hexen nicht zaubern. Auf dem Markt zaubert sie dem Blumenmädchen Duft in künstliche Blumen, damit sie gekauft werden. Und dem Ochsen Korbinian rettet sie das Leben. Und was sie noch alles zaubert! Alles nur Gutes und die kleine Hexe ist davon überzeugt, dass sie die Hexenprüfung bestehen wird. Aber – da ist die Muhme Rumpumpel. Überallhin verfolgt sie die kleine Hexe und fotografiert sie bei allen Hexereien; denn eine Hexe darf nur Böses hexen, damit sie eine gute Hexe ist. Aber das weiß die kleine Hexe nicht. Voller Erwartung reitet sie zum Hexenrat.
Und da erlebt sie ihre größte Enttäuschung! Sie wird verschmäht, verachtet, ausgeschimpft mit ganz schlimmen Worten. Und dann soll sie bestraft werden!
Was wird aus der kleinen Hexe, die immer nur Gutes tun wollte?